Der Name spiegelt die komplizierte Lebensweise der Art wieder, die zur Fortpflanzung nicht nur auf eine bestimmte Wirtspflanze sondern zusätzlich auf eine bestimmte Ameisenart angewiesen ist. Weitere Namen sind Schwarzblauer Wiesenknopf-Ameisenbläuling, Schwarzblauer Moorbläuling
Familie: Bläulinge (Lycaenidae)
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Klasse: Insekten (Insecta)
ist eine Schmetterlingsart der Ebene und des angrenzenden Hügellandes. Sein Vorkommen beschränkt sich auf den Bereich bis maximal 600m NN.
Der bevorzugte Lebensraum des Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings sind wechselfeuchte, magere Wiesen in Fluss- und Bachtälern oder moorigen Bereichen. Voraussetzung für das Vorkommen dieses besonderen Falters ist das Vorhandensein vom Großen Wiesenknopf und der Rotgelben Knotenameise, mit denen die Schmetterlinge in maximaler Abhängigkeit zusammenleben. Das gesamte Falter-Leben des Bläulings spielt sich auf den Blütenköpfchen des Großen Wiesenknopfes ab. Hier wird gesaugt, hier finden Balz und Paarung statt, hier werden die Eier abgelegt.
Die Hauptflugzeit der Schmetterlinge ist Juli und August.
Die Weibchen legen ihre Eier im Juli einzeln in den noch geschlossenen Knospen des Großen Wiesenknopfes ab. Die dort ausgeschlüpften Raupen fressen bis September die Blütenköpfe von innen auf und klettern dann auf den Boden. Da sie den Nestgeruch von Knotenameisen imitieren können, werden sie von diesen in deren Bau getragen. Einmal im Nest, werden sie wie Ameisenbrut gepflegt, obwohl sie sich bis zur Verpuppung parasitisch von deren Brut ernähren. Die Raupen verbleiben den ganzen Winter im Ameisenbau, verpuppen sich und schlüpfen auch dort. Nach dem Schlüpfen muss der fertige Schmetterling allerdings Hals über Kopf aus dem Nest fliehen, weil er jetzt nicht mehr in der Lage ist, den Geruch des fremden Nestes nach zu ahmen und als Beute betrachtet wird. Wollige Schuppen helfen ihm dabei, sich auf dem Weg aus dem Nest vor den bissigen Kiefern der Ameisen zu schützen.
Für den Erhalt der Wiesenknopf-Ameisenbläulinge sind von Mitte Juni bis Mitte September ungemähte Wiesen und Saumstrukturen mit blühendem Wiesenknopf notwendig. Wegen der besonderen Ansprüche der Ameisenarten an die Feuchtigkeit leben diese häufig an Grabenrändern, die deshalb auch große Bedeutung für den Erhalt der Art haben.
Der Blauschwarze Wiesenknopf-Ameisenbläuling gilt in der Roten Liste der gefährdeten Schmetterlingsarten in Bayern als gefährdet. Die Art wird in den Anhängen II und IV der Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Richtlinie der Europäischen Union geführt.
Im Palsweiser Moos ist das Hauptvorkommen der Art an den Grabenrändern und Säumen in intensiv z. T. auch ackerbaulich genutzten Bereichen zu finden; kleinere Populationen leben auch auf den Streuwiesen im Kernbereich.
Die Falter vom Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling erreichen eine Flügelspannweite von 28 bis 35mm. Weibchen und Männchen der Schmetterlinge sind unterschiedlich gefärbt: die Flügel der männlichen Tiere sind oberseits bräunlich grau, leicht dunkelblau bestäubt mit breitem, schwarzgrauem Rand. Die Flügeloberseite des Weibchens hingegen ist einheitlich schwarzbraun gefärbt. Auf den bei beiden Geschlechtern grau- bis hellbraun gefärbten Flügelunterseiten verläuft eine einzige geschwungene Reihe brauner, weiß umrandeter Punkte, die am Saum fehlen. Dieses Merkmal unterscheidet die Art von anderen Bläulingen. Die Raupen werden bis 13mm lang, sind dunkelrot, später hellrot bis gelblich.