Den Namen hat der Laubfrosch von seiner blattgrünen Farbe. Gleichzeitig ist er der einzige Frosch in Europa der Klettern kann und deshalb auch im Laub von Bäumen und Büschen anzutreffen ist. Ganz genau heißt er “Europäischer Laubfrosch“, da es in seiner Familie, den Laubfröschen noch viele andere Laubfroscharten gibt, die aber außerhalb Europas, z .B. in den Regenwäldern Südamerikas leben.
Gattung: Laubfrösche
Familie: Laubfrösche (im weiteren Sinne) (Hylidae)
Ordnung: Froschlurch (Anura)
Klasse: Amphibien
Als Fortpflanzungsgewässer sind für Laubfrösche fischfreie, besonnte und vegetationsfreie Kleingewässer ideal. Als Lebensraum außerhalb der Fortpflanzungszeit benötigt er strukturreiche Hochstaudenfluren und Gehölze in der Nähe. Lichte Auwälder, feuchte Wiesen und Weiden, Hecken und Waldsäume, sind die Sommerlebensräume des kleinen Froschs.
Das lautstarke Balzkonzert der Männchen in warmen Mai- und Juninächten mit „äp-äp-äp-Rufen“ ist trotz der geringen Größe weithin hörbar. Die Fortpflanzungszeit erstreckt sich von April bis in den Mai. Kleine Laichballen aus 50 bis 100 Eiern werden in den Flachwasserzonen an untergetauchte Pflanzenhalme geklebt. In einer Saison laicht das Weibchen bis zu 1.000 Eier.
Seine Nahrung, überwiegend Insekten, fängt der Laubfrosch mit der klebrigen Zunge. Ist das Opfer in Reichweite, schnellt die Zunge hervor und befördert es ins Maul.
Durch die Haftscheiben an den Enden der Finger und Zehen, die mit bloßem Auge gut zu sehen sind, können Laubfrösche als einzige Amphibienart Mitteleuropas auch in Gebüschen und Bäumen gefunden werden. Beim Klettern an glatten Oberflächen wird das flexible Endglied der Finger auf die Unterlage gepresst und durch leichtes, rückwärts gerichtetes Ziehen fixiert. Gleichzeitig erfolgt ein Ausstoß von Gewebsflüssigkeit, die bei der weiteren Fortbewegung des Frosches als winzige, klebrige Fußspur auf der Unterlage zurückbleibt. Das koordinierte Zusammenspiel dieser Strukturen ermöglicht es den Laubfröschen, selbst an spiegelglatten Flächen mühelos emporzuklettern.
Die wesentliche Gefährdung bedingt der Verlust an geeigneten Lebensräumen seit Anfang bis Mitte des 20. Jahrhunderts durch Trockenlegung von Niedermooren und Gewässern, insbesondere Kleingewässern, Begradigung von Bächen und Flüssen usw. Die verbliebenen Lebensräume werden durch bauliche Maßnahmen (Straßen-, Siedlungsbau) sowie die intensivierte Landwirtschaft (große Ackerschläge, Pestizideinsatz) zertrennt. Neben dem eigentlichen Lebensraumverlust sind Laubfrösche zusätzlich dadurch gefährdet, dass sie häufig zwischen Winterquartier und Laichgewässer wechseln. Bei diesen Wanderungen fallen viele Frösche dem Straßenverkehr zum Opfer. In Bayern und Deutschland ist der Laubfrosch als stark gefährdete Art eingestuft (Rote Liste der gefährdeter Arten jeweils Stufe 2).
Der Laubfrosch kann zwischen drei und fünf Zentimeter groß werden. Die grüne Oberseite und die weißlich gefärbte Unterseite sind seitlich von einer schwarzen Linie getrennt. Laubfrösche können unterschiedliche Farbschattierungen annehmen. Die Variationsbreite reicht von hellgrau über gelblich bis dunkelgrün. Farbänderungen werden durch Tastreize ausgelöst. Wobei glatte Oberflächen (zum Beispiel Blatt) zu stärkerer Grünfärbung, raue Oberflächen (zum Beispiel Baumrinde) zu dunkler Färbung führen.