Blaues oder Gewöhnliches Pfeifengras (Molinia caerulea)

Namensherkunft

Die langen, harten, knotenlosen Halme wurden über Jahrhunderte zum Reinigen der langen Tabakspfeifen genutzt. 

Systematische Einordnung

Gattung: Pfeifengräser 

Familie: Süßgräser

Kennzeichen

Ausdauerndes 50 bis 100 cm hohes Gras. Außerhalb der Blattscheiden wachsen zahlreiche Erneuerungssprosse, dadurch bilden sich große Horste. Die Halme weisen nur an der Basis Knoten auf, deshalb ist der Stengelgrund zwiebelartig verdickt. Die Blütenrispen sind meist blauviolett gefärbt.

Standort/Ökologie

Pfeifengras ist eine sommer- bis wintergrüne Horstpflanze. Es wächst auf nährstoffarmen feuchten bis wechselfeuchten Böden, z. B. in mäßig entwässerten Mooren. Im Herbst verlagert die Pflanze die Mineralstoffe in die Sprossbasis. So gehen diese bei der Herbstmahd nicht verloren. Damit ist die Art besonders an die Nutzung von Streuwiesen angepasst. Streuwiesen wurden in der Vergangenheit einmal im Herbst zur Gewinnung von Einstreu genutzt. Bei früher Mahd kann Pfeifengras gegen andere Grasarten nicht konkurrieren.

Besonderheiten

Im Palsweiser Moos ist das Pfeifengras die Futterpflanze der Raupen des Riedteufels. Die Kreuzotter nutzt es als Deckung. Die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten schlagen sich auch in anderen Namen nieder. Da das Gras auch als Bindematerial u.- a. für Weinreben Verwendung fand, wird es auch als Benthalm, Bentgras oder einfach nur Bent bezeichnet. Aus den Halmen wurden auch Besen gebunden, daher der Name Besenried.

Gefährdung

Seit der Umstellung der Viehhaltung auf Güllewirtschaft mit Vollspaltenböden besteht nur noch wenig Bedarf für Einstreumaterial. Wenn die Wiesen nicht regelmäßig genutzt werden, verbuschen sie. Im Palsweiser Moos werden die Pfeifengraswiesen regelmäßig vom Mitgliedern des BUND Naturschutz und im Auftrag des Landschaftspflegeverbandes durch Landwirte gemäht. 

Maßnahmen

Wir treffen vielfältige Maßnahmen um den Lebensraum und die Artenvielfalt zu erhalten.

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Artenvielfalt auf kleinstem Raum

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Unterstützer erwünscht

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Projektträger

BUND Naturschutz
in Bayern e. V.

Gemeinde Bergkirchen

Kooperationspartner
im Fußbergmoos

Landesbund für Vogelschutz
Kreisgruppe Fürstenfeldbruck

Förderer

Ein Biodiversitätsprojekt der Regierung von Oberbayern